Das gehört zum guten Ton

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum bei Videokonferenzen manche Teilnehmende sofort Autorität ausstrahlen, während andere – trotz fachlicher Kompetenz – weniger überzeugend wirken? Eine aktuelle Studie der Universität Chicago liefert hierzu eine überraschende Erklärung: Es könnte am Mikrofon liegen.

Was die Forschung zeigt

In dieser Studie wurde untersucht, wie die Tonqualität unsere Wahrnehmung von Vortragenden beeinflusst. Dabei ist man zu äußerst interessanten Ergebnissen gelangt: Klingt die Stimme aufgrund eines schlechten Mikrofons „blechern“ oder „dünn“, so wird die Person als

• weniger intelligent
• weniger vertrauenswürdig
• weniger geeignet für die zu besetzende Stelle
• und im Übrigen auch als weniger attraktiv eingeschätzt.

Diese Einschätzung geschieht unterbewusst und wird dann getroffen, wenn der Inhalt des Gesagten vollständig verstanden wird. Geschlecht und Akzent der Sprechenden haben dabei keinen Einfluss auf diesen Effekt.

Warum das wichtig ist

Als Konferenzdolmetscherinnen bei Online-Veranstaltungen erleben wir immer wieder, wie entscheidend die Audioqualität für erfolgreiche Kommunikation ist, denn wir müssen bei der Übertragung von einer in die andere Sprache nicht nur den Inhalt, sondern auch feinste Nuancen erfassen. Dazu zählen beispielsweise die Betonung, bestimmte Emotionen oder die zugrundeliegende Intention des oder der Sprechenden – und all das in Echtzeit. Bei einem schlechten Ton wird diese komplexe Aufgabe erheblich erschwert:

• Verlust wichtiger Details: Bei „unsauberem“ Klang können Feinheiten verlorengehen, die für die korrekte Übertragung der Botschaft entscheidend sind.
• Erhöhte kognitive Belastung: Wenn wir uns besonders anstrengen müssen, nur um die gesprochenen Worte überhaupt akustisch verstehen zu können, bleibt uns weniger geistige Kapazität für die präzise Verdolmetschung komplexer Gedankengänge.
• Verzögerte Reaktionszeit: Schlechter Ton kann zur Verzerrung von Konsonanten oder dem Wegfall ganzer Silben führen. Oft müssen wir dann um Wiederholung bitten oder Inhalte rekonstruieren, was den Kommunikationsfluss erheblich stören kann.
• Unvollständige Wiedergabe: Im schlimmsten Fall können wichtige Teile der Botschaft in der Verdolmetschung verlorengehen, weil sie einfach akustisch nicht angekommen sind.

Die Studie bestätigt, was wir Dolmetscherinnen aus Erfahrung wissen: Die Audioqualität ist nicht nur ein technisches Detail, sondern ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher mehrsprachiger Kommunikation. Mit einem guten Mikrofon oder Headset lässt sich die eigene Botschaft präzise, nuanciert und überzeugend vermitteln – entweder direkt an die Zuhörenden oder mit Hilfe von uns Dolmetscherinnen.
Doch in dieser Studie wird auch deutlich, dass schlechter Ton nicht nur zulasten des Verständnisses geht, sondern dadurch oft auch die gesamte fachliche Kompetenz der Vortragenden untergaben wird. Und heutzutage, wo wichtige Präsentationen, Meetings und Konferenzen häufig online stattfinden, können sich Gespräche durch unzureichende Audioqualität sehr mühselig gestalten oder Verhandlungen gar scheitern.

Unser Tipp für das nächste Online-Meeting

Die gute Nachricht: Dieses Problem lässt sich leicht beheben. Ein hochwertiges Headset sollte nicht als Luxus oder gar lästiges Equipment betrachtet werden, sondern als unverzichtbares Arbeitswerkzeug. Mit einer Investition von 50-100€ in ein gutes Mikrofon oder Headset lässt sich entscheidend beeinflussen, wie man im beruflichen Umfeld wahrgenommen wird. Dabei sollte man stets daran denken, dass in der Kommunikation per Videokonferenz die Stimme oft der erste und wichtigste Eindruck ist.

Als professionelle Konferenzdolmetscher setzen wir uns stets für optimale Kommunikationsbedingungen ein. Schreiben Sie uns gern, wenn wir Ihnen bei der mehrsprachigen Kommunikation in Ihrer nächsten Videokonferenz behilflich sein können.

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