Jedes Jahr am 30. September feiern wir den „International Translation Day“, oder – wie er in Deutschland auch genannt wird – den „Hieronymus-Tag“. Der Kirchenvater Hieronymus gilt dank seiner Übersetzungen von Bibel- und theologischen Texten als Schutzpatron all derer, die Kommunikation zwischen Sprachen ermöglichen.
Babel und was wir daraus machen
A propos Bibel: Die Geschichte vom Turmbau zu Babel im Buch Genesis beschreibt die babylonische Sprachverwirrung als Strafe Gottes für den Versuch der Menschen, Gott gleichzukommen. Bedauerlicherweise ist teilweise dieses Bild von Mehrsprachigkeit als Störfaktor in den Köpfen haften geblieben. Viele denken: „Wie mühsam!“ „Warum sprechen die nicht meine Sprache!“ „Wie soll ich denn jemals diese Sprache lernen?“ „Wir verstehen uns einfach nicht…“
Dabei kann Vielsprachigkeit – global und individuell gesehen – etwas sehr Bereicherndes sein. Das beschreiben nicht nur Artikel wie https://www.bbc.com/future/article/20160811-the-amazing-benefits-of-being-bilingual. Auch eine Studie an der University of Chicago von 2015 belegt, dass schon zweisprachige Kinder eher in der Lage sind als einsprachige, sich in die Perspektiven anderer Menschen hineinzudenken. Andere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass zwei- oder mehrsprachige Menschen auch viele andere Vorteile genießen: Sie werden, zum Beispiel, im Durchschnitt vier Jahre später dement und haben besser ausgebildete „exekutive Funktionen“, was sich in der Bewältigung komplexer Aufgaben, der Konzentrationsfähigkeit, der Fähigkeit zum Aussortieren unwichtiger Informationen und der Aktualisierung ihres Arbeitsgedächtnisses niederschlägt. Und dann haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, dass an Sprachen auch Kulturen, Prägungen und Weltsichten hängen.
Ist man nun mit Menschen anderer Muttersprache konfrontiert und möchte gerne miteinander kommunizieren, gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten. Zum Einen: Ich lerne die jeweilige Sprache. Das ist allerdings je nach Lernsituation, Lehrenden, Zeitaufwand und Sprache ein recht aufwändiges Unterfangen. Zum Zweiten: Ich lasse mir von Menschen helfen, die diese Sprache schon erlernt haben oder sie als Muttersprache sprechen und eine entsprechende Ausbildung haben und setze sie als Dolmetscherinnen und Dolmetscher ein.
Damit sind wir beim Geschäft von Konferenzdolmetscher Deutschland (KDD) angelangt. In unserer kleinen Grafik zeigen wir, welche Konferenz-Sprachen wir schon organisiert und vermittelt haben, und man sieht – es sind viele! Wir begreifen es als unsere Mission, durch den Einsatz hochqualifizierter Sprachmittler:innen mehrsprachige Kommunikation reibungslos zu ermöglichen. Und im Idealfall so, dass sich hinterher niemand mehr erinnern kann, welche Sprache er oder sie denn nun eigentlich selbst gesprochen hat. Wir lieben diesen Beruf und diese Aufgabe, deshalb feiern wir heute den „International Translation Day“. Feiern Sie mit!