Passend zu den bevorstehenden Europawahlen hat ARTE die Dokumentation „24 Sprachen, ein Europa“ herausgebracht. Darin geht es nicht nur um die Genese und den besonderen Geist der Europäischen Union, sondern auch darum, wie die Dolmetscherinnen und Dolmetscher die Realität der EU in ihrer täglichen Arbeit erleben und dazu beitragen.
Die knapp einstündige Doku folgt Dolmetscherinnen und Dolmetschern aus Frankreich, Spanien, Bulgarien, Deutschland, den Niederlanden, Litauen und dem Vereinigten Königreich. Auch wenn jedes einzelne Land zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt der Union beigetreten (bzw. wieder ausgetreten) ist, beschreiben sie teilweise ähnliche Eindrücke von Kommunikationsprozessen in der EU-Kommission und dem Parlament, gefärbt durch die Besonderheiten ihrer eigenen Sprache und Kultur. Neu in der EU sind seit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine die Ukrainisch-Dolmetscher:innen. Auch sie begreifen sich und ihr Land als integralen Bestandteils Europas.
Besonders an diesem Film ist, dass mit den Dolmetscher:innen Menschen zu Wort kommen, die ansonsten im Hintergrund agieren, von Anderen geäußerte Inhalte transportieren und nur selten nach ihrer eigenen Meinung gefragt werden. Zu hören, wie sie ihre Arbeit reflektieren und wie kenntnisreich und differenziert sie sich über das System EU und die Weltpolitik an sich äußern, bringt eindrucksvoll zum Ausdruck, welch großes Hintergrundwissen und vernetztes Denken erforderlich ist, um die komplexe Aufgabe des Dolmetschens erfolgreich zu bewältigen.
Was ihnen außerdem gemeinsam ist: Sie alle sehen sich als Europäer:innen im Herzen und verfolgen mit Leidenschaft ihre Mission, zu einer produktiven Kommunikation in Europa beizutragen.