„Das wäre mal was Neues: ein Jahr mit Rückgabegarantie“, schreibt die schweizerische Autorin und Lyrikerin Brigitte Fuchs. Hm, tatsächlich? Und falls es das gäbe, würde man das letzte Jahr, 2021, zurückgeben?
Ja, es gab allerhand Unwägbarkeiten, Einschränkungen und Enttäuschungen auszuhalten. Sei es, dass der Winterurlaub Einreisebeschränkungen zum Opfer fiel, die Familienfeier nur im kleinsten Kreise gefeiert werden oder der geliebte Sport nur unter Durchführung leidiger Tests und Auflagen ausgeübt werden konnte.
Aber mal positiv gesehen: 2021 war so viel besser als 2020! Es gibt inzwischen die Möglichkeit einer Impfung gegen die sich immer wieder zu neuen Wellen auftürmende Corona-Pandemie. Unser Arbeitsleben liegt nicht mehr brach. Stattdessen haben wir dank neuer Technologien und der Entwicklung einer gewissen (wenn auch manchmal gefühlt sehr schleppenden) Routine im Umgang damit, die Möglichkeit, uns zumindest online zu begegnen, uns auszutauschen, zu diskutieren – oder auch diese Begegnungen zu verdolmetschen – und uns nicht mehr so allein zu fühlen.
Abgesehen davon gab es auch diese wirklichen Hochphasen im Laufe des Jahres, in denen etwa eine Reise zum Einsatz nach Brüssel wieder möglich war, eine Delegationsbegleitung auf den Deich, ein Dolmetschtermin auf einer Bohrinsel, eine hybride Konferenz mit einem Kernteam, guter Laune und leckerem Catering vor Ort. Und wenn man auf den „Jahreskreis“ unserer diesjährigen Konferenzthemen schaut – wer sich über die Flattertierchen wundert: Ja, wir haben eine dreitägige Fledermauskonferenz gedolmetscht! – dann waren diese doch überaus spannend und vielfältig.
Insofern, nein, eine Rückgabe hat das Jahr nicht verdient. Viel passender ist dafür wohl diese schöne Darstellung des Jahres, passend zum Weihnachtsfest, von Helga Schäferling.
Das Jahr
entblättert
sich Tag für Tag.
Es bleiben Erfahrungen,
Erinnerungen, Erkenntnisse…
und das
Gerippe des Kalenders.